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M-84

Die Feuerleitanlage des Kampfpanzers M-84

Aktualisierungsstand 16.02.2022

In den 70-er Jahren stand die Jugoslawische Volksarmee vor der Entscheidung die gepanzerten Kamfptruppen den gestiegenen Erfordernissen anzupassen und dazu insbesondere einen neuen Standardkampfpanzer zu beschaffen. Die Wahl fiel auf den sowjetischen T-72, da für diesen Panzer auch die Möglichkeit der Lizenzproduktion angeboten wurde. Es wurde unter der Bezeichnung "KAPELA" Tenk M-84 Sistem za Upravljanje Vatromein Eruierungsprojekt begonnen, das im Oktober 1978 zum Entschluss führte die Lizenz für den T-72M zu erwerben und den Panzer mit der Bezeichnung M-84 in Jugoslawien selbst herzustellen. Im Jahr 1983 war ein erster Prototyp fertiggestellt, 1984 erfolgte die Fertigung einer kleinen Vorserie von 5 Panzern und anschließend einer Null-Serie von 10 Panzern. In den folgenden drei Jahren wurden bereits 370 Panzer M-84 hergestellt. Ab April 1986 erhielt die Jugoslawische Volksarmee weitere 80 modernisierte M-84A. Das Emirat Kuwait kaufte im Jahre 1989 150 Panzer M-84AB.
Im Verlaufe der Arbeiten für das KAPELA-Projekt beschloss man einige Änderungen am T-72M vorzunehmen. Insbesondere die Feuerleitanlage entsprach nicht den Vorstellungen der Jugoslawischen Panzertruppe und wurde für den M-84 vollständig neu entwickelt. Die Jugoslawischen Konstrukteure hatten sich auf dem internationalen Rüstungsmarkt umgesehen und waren auf die Feuerleitanlage FCS-FV/K von BOFORS gestoßen. Die eigentlich für die Modernisierung von T-55 erworbene Lizenz für das DNNS wurde auch für das Projekt M-84 verwendet und bildete die Grundlage für die weiteren Entwicklungen. Im Gegensatz zum T-72M mit dem Hauptzielfernrohr TPD-K1 verfügt der Panzer M-84 nun über eine vollautomatische digitale Feuerleitanlage, die gegenüber dem T-72M eine deutlich höhere Feuerkraft ermöglichte.
Die Hauptbaugruppen der Feuerleitanlage des M-84 sind das Richtschützenzielfernohr DNNS-2, der digitale ballistische Rechner, der Meteo-Sensor, die Richtgriffbaugruppe des Richtschützen und die üblichen elektronischen Steuer- und Verstärkerblöcke. Die Waffenstabilisierungsanlage 2E28 aus dem ursprünglichen T-72M wurde modifiziert um die Zusammenarbeit mit dem Zielfernrohr DNNS-2 und der automatischen Feuerleitanlage zu gewährleisten. Die Beschreibung geht im Wesentlichen auf die Feuerleitanlage M-84 der ersten Großserie ein und erwähnt Modifizierungen nur soweit wie das wichtige Änderungen in der Funktionalität mit sich brachte.

Das DNNS-2 ist ein kombiniertes Zielfernrohr mit Tagkanal und passivem Nachtkanal sowie mit einem Laser-Entfernungsmesser. Es wird eingebaut in der Turmdecke links der Kanone. Das DNNS-2 ersetzt damit sowohl das ursprüngliche TPD-K1 als auch das Infrarotzielfernohr TPN-1 bzw. TPN-3. Das Zielfernrohr besteht im Wesentlichen aus dem Grundgehäuse mit dem System von optischen Linsen, Prismen und Spiegeln für den Tagkanal sowie für den Nachtkanal, der Baugruppe des passiven Infrarotbildverstärkers und dem Laser-Entfernungsmesser, die elektrischen Stellmotoren für den Kopfspiegel sowie aus den erforderlichen elektronischen Bauteilen und Kabeln. Die Baugruppe des Kopfspiegels trägt vorne ein kreisrundes Schutzglas und wird durch eine gesonderte Splitterschutzhaube vor Gefechtseinflüssen geschützt. Zusätzlich wurde eine von Innen bedienbare Splitterschutzklappe anbracht, die von den Jugoslawischen Militärs als unverzichtbar eingeschätzt wurde. An der linken Seite der Splitterschutzhaube ist noch der Antriebsblock für einen elektromechanischen Scheibenwischer angebaut. Das Wischen des Schutzglases wird durch eine pressluftbetriebene Flüssigkeitswascheinrichtung unterstützt, deren Vorratsbehälter und Pressluftversorgung sich im Turminneren hinter dem DNNS-2 befindet.

DNNS-2 Gunners Sight M-84
Bild 2 - DNNS-2, M-84

Gunners Sight DNNS-2  Tank M-84
Bild 3 - Splitterschutzabdeckung DNNS-2, M-84

Der geschützte Mast für die Aufnahme des Meteo-Sensors ist außen auf dem Turm und unmittelbar vor der Walzenblende der Kanone auf einer angeschweißten Grundplatte angeschraubt. Der Mast ist hohl, sodass der Meteo-Sensor bei Nichtbenutzung in ihm versenkt werden kann. Eine Schutzkappe aus Gummi soll den Eintritt von Regenwasser verhindern und dichtet den Mast auch bei Unterwasserfahrt ab. Der ursprüngliche Meteo-Sensor A20XMB auf einem abklappbaren schmalen Mast, ein Merkmal der 55 M - 84 des ersten Bauloses, war für das Messen des Quer-und auch des Längswindes von bis zu 40 m/s sowie für die Bestimmung des Luftdruckes und der Lufttemperatur vorgesehen. Bei den folgenden Baulosen wurde dann aber der vereinfachte Meteo-Sensor A10XMB mit dem Sensormast verbaut wie er im Bild 2 dargestellt ist. Dieser Meteo-Sensor misst nur noch den Seitenwind mit bis zu 25 m/s und den Luftdruck sowie die Luftemperatur. Die Montage des Meteo-Sensors vorne bei der Walzenblende sollte die Messbedingungen maximal optimieren. Für die behinderungsfreie Beobachtung durch die Kommandantenkuppel war dieser Standort allerdings nicht ganz so optimal. Die Verschraubung des Mastes auf der angeschweißten Grundplatte erwies sich in der Praxis als unzweckmäßig, weil immer wieder Wasser eindringen konnte und in der Folge die Feuchtigkeit sowie einsetzende Korrosion häufig zu Ausfällen führte.

Meteo-Sensor Tenk M-84
Bild 4 - Meteo-Sensor

Mirror Gunners sight DNNS-2
Bild 5 - Kopfspiegel

Die Kopfbaugruppe enthält den Kopfspiegel, der sich vertikal schwenken und begrenzt horizontal drehen lässt. Die Idee dieser Konstruktion geht auf das Vorbild von BOFORS zurück, das auch unter der Bezeichnung DNNS-1 bekannt ist. Es befinden sich jedoch keine Stabilisierungskreisel im DNNS. Die Jugoslawischen Entwickler lösten das Problem der unabhängigen Stabilisierung der Visierlinie in beiden Ebenen dadurch, dass sie den Kreiselblock neu konstruierten, der sich bei der verwendeten Waffenstabilisierungsanlage 2E28MM unterhalb der Kanone an der Kanonenwiege befindet. Der neue Kreiselblock ist nun in der Lage sowohl die Stabilisierung des Kopfspiegels als auch der Waffenanlage sicherzustellen. Die Visierlinie bleibt auch dann stabilisiert und kann vertikal bewegt werden, wenn die Kanone von der automatischen Ladeeinrichtung in den Ladewinkel gebracht und arretiert wird. Das Richten und die Stabilisierung des Turms in der Horizontalen bleibt während des Ladevorganges uneingeschränkt möglich. Die Waffenstabilisierungsanlage 2E28MM entspricht im Wesentlichen dem sowjetischen Muster 2E28M, es wurden außer beim Kreiselblock nur einige weitere, unwesentliche Anpassungen vorgenommen.

DNNS-2 Gunners Sight M-84
Bild 6 - Frontseite des DNNS-2

An der rechten Seite des DNNS-2 befinden sich die im Bild 7 dargestellten Bedienelemente. Außerdem befindet sich hier die Verbindungsstelle für das Parallelogrammgestänge zur Verbindung der Schildzapfen der Kanone mit dem Kopfspiegel. An dieser Verbindungsstell wird auch der Erhöhungssensor angebracht, der über das Parallelogramm außen mit den Schildzapfen der Kanonenwiege und innen mit der Querachse des Kopfspiegels verbunden ist. Dadurch kann der Erhöhungssensor den Winkel zwischen der Visierlinie und der Rohrseelenachse messen. Außerdem ermittelt der Erhöhungssensor auch den korrekten Ladewinkel der Kanone. Der Hebel für die Entarretierung des Spiegels in der Vertikalen befindet sich ebenfalls an der rechten Gehäuseseite, während sich die Entarretierung für die Horizontale an der Unterseite des Gehäuses befindet. Die Entarretierung des Spiegels ist notwendig, damit der ballistische Rechner und die Stabilisierungsanlage den Spiegel automatisch sowohl vertikal als auch horizontal unabhängig steuern könnnen. Bei Nichtbenutzung soll der Spiegel blockiert werden um ihn vor Schäden zu schützen.

DNNS-2 Gunners Sight, rigth side
Bild 7 - Bedienelemente des DNNS-2, rechte Seite

An der Oberkante der Frontplatte des DNNS-2 befindet sich das zugehörige Bedienpult. Es trägt den Einschalter für den Laser-Entfernungsmesser, die Einstellung der Helligkeit des Informationsfeldes im Tagkanal und der Strichplattenbeleuchtung des Tagkanals sowie die Heizung des Okulars und des äußeren Schutzglases des Spiegelkopfes. Für den Laser-Entfernungsmesser ist ein Potentiometer vorhanden, mit dem der Entfernungsmessbereich eingegrenzt werden kann. Bei den M-84AB für Kuweit wurde der Schalter für den Laser auf Wunsch des Kunden durch ein Schloss mit abnehmbarem Schlüssel ersetzt.
Mit dem Umschalter für die Strichplatten wählt der Richtschütze die zu verwendende Strichplatte aus. Dies sind die Strichplatte des Tagkanals mit und ohne Beleuchtung und drei Strichplatten für den Nachtkanal.

DNNS-2 Gunners Sight
Bild 8 - Bedienpult des DNNS-2

Die Strichplatte DS wird verwendet bei Dämmerung oder bei Nacht wenn die Strichplatte des Tagkanals schlecht sichtbar ist und deswegen beleuchtet werden soll. Die Strichplatte 0 ist die Standardauswahl für das Schießen am Tage. Die Einstellung NS wird beim Schießen mit den Nachtkanal verwendet, wenn die Feuerleitanlage in der Betriebsstufe Halbautomatik oder in der Betriebsstufe Vollstabilisierung betrieben wird. Soll im Notbetrieb bei Ausfall von Funktionen der Feuerleitanlage oder der Waffenrichtanlage in der Betriebsstufe "Manuell" geschossen werden, so wird Strichplatte NS-1 für HEAT bzw. NS-4 für HE-FRAG eingestellt. Im Notbetrieb kann mit APFSDS-Geschossen wegen ihrer flachen Flugbahn auch weiter die Einstellung NS für den Nachtkanal verwendet werden.

Das Bild 9 zeigt das optische Schema des DNNS-2A. Grundsätzlich entspricht das Schema auch dem DNNS-2. Eine Besonderheit besteht darin, dass der Tagkanal und der Nachtkanal ohne Umschalten des Strahlenganges parallel und gleichzeitig nutzbar sind und die zentralen Hauptrichtmarken in beiden Kanälen deckungsgleich aufeinander liegen. Dadurch ist es möglich den Laser-Entfernungsmesser auch bei Verwendung des Nachtkanals ohne Einschränkungen zu nutzen. Ein Limit ergibt sich Nachts lediglich durch die erreichbare Sichtweite im Bildwandler die unter günstigen Bedingungen 1.000 bis 1.300 m erreicht. . Der große Durchmesser der oben angeordneten waagerechten Linsengruppe ist notwendig, damit der Nachtkanal eine maximale Lichtmenge auffangen und auf den passiven Bildwandler konzentrieren kann. Im DNNS-2 ist das ein Bildwandler der ersten Generation. Im verbesserten DNNS - 2A wurde dann ein verkleinerter Drei-Kammer-Bildwandler der zweiten Generation verwendet. Die Helligkeit des Nachtkanals des DNNS-2A kann wegen des leistungsfähigeren Bildwandlers reguliert werden. Der Tagkanal wird vom Kopfspiegel mittig durch die horizontale Gruppe der Eintrittslinsen geführt und passiert den unteren Umlenkspiegel des Nachtkanals, der dazu einen durchlässigen Bereich aufweist.

DNNS-2 Gunners Sight Optical Scheme 
Bild 9 - Optisches Schema des DNNS-2A

Eine Gruppe von Prismen lenkt den Strahlengang des Tagkanals anschließend so um, dass er im seitlich nach rechts versetzten Okular beobachtet werden kann. Der ausgehende Laserstrahl des Entfernungsmesser wird am unteren Spiegel und der Gruppe der Eintrittslinsen seitlich vorbeigeführt und über den Kopfspiegel auf das Ziel gesendet. Der reflektierte Laserstrahl trifft auf den Kopfspiegel und wird auf die Empfangsdiode im Nachtkanal gelenkt.
Ein Projektor projiziert in den unteren Informationsbereich des Tagkanals vier Signalleuchten und zwei Entfernungsangaben aus geländebedingt unterschiedlichen Reflektionen des Laserstrahls, von denen eine Entfernung für das Schießen ausgewählt werden kann. Ein weiterer Projektor erlaubt die Zuschaltung von drei unterschiedlichen Strichplatten für den Nachtkanal. Um eine Überblendung des Bildwandlers und der Augen des Richtschützen zu verhinden, ist in jedem Strahlengang der Okulare eine mechanische Blende eingebaut, die sich beim Aufeuern kurzzeitig schließt. Die Leuchtstärke des Ausgangsbildes des Bildwandlers kann schließlich über ein Potentiometer je nach Bedarf eingestellt werden. Ein Laserschutzfilter und ein Sonnenschutzfilter vervollständigen die Ausstattung des DNNS-2. Die horizontale und vertikale Stellung des Kopfspiegels wird durch je einen Elektromotor verändert. Ein Resolver an der horizontalen Achse des Spiegels und ein Resolver am Motor für die horizontale Verstellung messen die Position des Spiegels für die Weiterverarbeitung im ballistischen Rechner und der Stabilisierungselektronik.

Die Strichplatte des Tagkanals im rechten Okular ist im Bild 11 dargestellt. Das Sichtfeld kann zwischen 3-facher und 7-facher Vergrößerung umgestellt werden. Aufgebaut ist die Strichplatte sehr ähnlich wie in den bekannten sowjetischen Panzerzielfernohren. Die zentrale Hauptrichtmarke ist der große Stachel in der Mitte der waagerechten Reihe von Nebenstrichen und Nebenstacheln. Der Messpunkt des Lasers ist identisch mit der zentralen Hauptrichtmarke. Der senkrechte Strich unter der Hauptrichtmarke trägt Entfernungsmarken bis 4000 m und seitliche Nebenrichtmarken. Damit ist es möglich im Notbetrieb zu schießen, wenn die Feuerleitanlage ausgefallen ist oder das Zielfernrohr bzw. die Waffenrichtanlage nicht korrekt funktioniert.

DNNS-2 Gunners Sight Reticle night channel
Bild 10 - Nachtkanal für HEAT des DNNS-2

DNNS-2 Gunners Sight, day channel
Bild 11 - Tagkanal des DNNS-2

Die Signalleuchten im unteren Bereich des Sichtfeldes des Tagkanals haben folgende Funktion. Die beiden vierstelligen Ziffernfelder zeigen an die Entfernungen aus den ersten zwei reflektierten Laserstrahlen oberhalb des gesperrten Entfernungsbereiches. Das linke Ziffernfeld zeigt dabei die erste Entfernung an und das rechte Ziffernfeld die zweite Entfernung. Mit der Einrichtung zur Nahzielunterdrückung (Range blocking) werden alle reflektierten Laser-Strahlen unterhalb der eingestellten Entfernung blockiert und nicht als Entfernung ausgegeben. Vom ballistischen Rechner wird zunächst automatisch die Entfernung im rechten Ziffernfeld übernommen. Der Richtschütze kann zwischen den Entfernungsangaben wechseln und somit eine von beiden Entfernungsangaben manuell an den Rechner übergeben. Die Dezimalpunkte in den Ziffernfeldern leuchten in Abhängigkeit davon, welche der beiden Entfernungen vom Richtschützen an den Rechner übergeben wurde. Sie leuchten dazu nur an der ausgewählten Entfernung.
In der Betriebsart "Manuelle Entfernungseingabe" geben die linken drei Ziffern die manuell eingebene Entfernung in Dekametern an. Die rechte Ziffer der linken Ziffernguppe zeigt in dieser Betriebsart die ausgewählte Munitionsart (1,2,3,4 bzw. 7) an. Die rechte vierstellige Zifferngruppe zeigt nun den eingestellten Entfernungsbereich der Nahzielunterdrückung an. Außerdem vefügt die Nachzielunterdrückung über eine weitere praktische Funktion. Der ballistische Rechner blockiert automatisch den Stromkreis der elektrischen Abfeuerung für Kanone und Maschinengewehr, wenn an den Rechner eine Entfernung übergeben werden soll, die innerhalb des unterdrückten Messbereiches liegt. So kann unter anderem beispielsweise eine Gefährdung der eigenen Truppe vor dem Panzer vermieden werden.


Bild 11.a - Informationsfeld, automatischer Betrieb


Bild 11.b - Informationsfeld, manueller Betrieb

Die vier farbigen Signalleuchten im Tagkanal haben folgende Funktionen. Die linke rote Leuchte leuchtet auf, wenn das Ziel offensichtlich innerhalb des Entfernungsbereiches der Nahzielunterdrückung liegt und die Entfernung deswegen nicht vom Rechner berücksichtigt wird. Zusätzlich wird die elektrische Abfeuerung deaktiviert. Soll dennoch geschossen werden, muss der eingestellte Wert des unterdrückten Entfernungsbereiches manuell verringert werden. Die gelbe Leuchte zeigt an, dass die Kanone geladen ist. Die grüne Leuchte leuchtet wenn die Kanone feuerbereit und der Abfeuerungsstromkreis geschlossen ist. Sie erlischt, wenn die Freigabeeinrichtung der Abfeuerung die Grenzen des Koinzidenzfensters verlassen hat. Die rechte rote Leuchte signalisiert, dass der Laser-Entfernungsmesser nicht bereit ist, weil im Kondensator des Lasers die notwendige elektrische Spannung zum Auslösen noch nicht wieder aufgebaut ist.

Im Bild 10 ist der Nachtkanal mit der eingestellten Strichplatte für HEAT-Geschosse für den Notbetrieb dargestellt. Wie im Tagkanal liegt die zentrale Hauptrichtmarke im Mittelpunkt, wo sich auch der Messpunkt des Lasers befindet. Waagerechte Hilfsstriche ermöglichen die Berücksichtigung von Vorhalten bei Zielbewegungen wenn die Feuerleitanlage nicht im automatischen Modus arbeitet. Außerdem erlauben sie das Schätzen von Entfernungen und vereinfachen die Beobachtung und Korrektur des Schießens. Die senkrecht angeordneten Striche bilden die Entfernungsskala für das Schießen im Notbetrieb. Eine gleichartige Skala ist auch für die HE-FRAG-Geschosse auswählbar.

DNNS-2 Gunners Sight Night Channel
Bild 12 - Nachtkanal und Tagkanal des DNNS-2 bei Benutzung unter Nachtbedingungen

Das Bild 12 zeigt den Nachtkanal bei eingestellter Strichplatte NS für die vollautomatische Betriebsstufe der Feuerleitanlage. Da alle Einstellungen durch den Rechner und die Waffenstabilisierungsanlage vorgenommen werden, hat man auf die Hilfsstriche verzichtet. Innerhalb der Sichtweite im Nachtkanal sind beim Schießen mit APFSDS-Geschossen mit einer Anfangsgeschwindigkeit von bis 1.800 m/s ohnenhin kaum Veränderungen des Haltepunktes notwendig. Es wird nur die zentrale Hauptrichtmarke eingeblendet. Der Richtschütze beobachtet den Nachtkanal mit dem linken Auge und sieht mit dem rechten Auge zugleich durch den Tagkanal. Dadurch kann er auch die Signalleuchten und Ziffernfelder im Informationsbereich des Tagkanals erkennen. Beim Umschalten auf Tagkanal mit Strichplattenbeleuchtung wird die Strichplatte durch ein rotes "Glühen" sichtbar gemacht, so dass auch bei Dunkelheit mit dem Tagkanal auf beleuchtete Ziele geschossen werden kann.

Die Richtgriffeinheit am Platz des Richtschützen (Bild 13) enthält die eigentlichen Richtgriffe mit den Abfeuerungen für die Kanone und das koaxiale Maschinengewehr. Außerdem befindet sich an jedem Griff ein Sicherheitsschalter der mit den Fingern gedrückt gehalten werden muss. Werden beide Sicherheitsschalter losgelassen, ist das elektrohydraulische Richten durch den Richtschützen blockiert.
In der Betriebsstufe HALBAUTOMATIK werden der Turm und die Kanone elektrohydraulisch arretiert wenn die Sicherheitsschalter losgelassen werden. Dadurch wird aus Sicherheitsgründen ein unbeabsichtigtes Schwenken von Turm oder Kanone verhindert. Turm und Kanone sind dann in Bezug zur Panzerwanne in der letzten Position fixiert.
In der Betriebsstufe VOLLSTABILISIERUNG, können die Richtgriffe beim Loslassen der Sicherheitsschalter den Turm und die Kanone nicht mehr steuern. Die Waffenstabilisierung funktioniert uneingeschränkt weiter. Turm und Kanone sind dann in Bezug zum angerichteten Geländeobjekt in der letzten Position fixiert.
Auf den Richtgriffen befindet sich rechts der Taster für die Auslösung des Lasers und der Schalter zum Zuschalten der automatischen Vorhalteberechnung. Links befinden sich ein Taster zum Auswählen einer der beiden gemessenen Entfernungen und der Auswahlschalter für die Kanone bzw. Koaxial-Maschinengewehr. Mit diesem Auswahlschalter wird der ballistische Rechner entweder mit den ballistischen Daten für die Munitionsarten der Kanone oder für das 7,62 mm Maschinengewehr versorgt. Die Abfeuerungen sowohl der Kanone als auch des Maschinengewehrs sind aber immer gleichzeitig zugeschaltet.

Mit dem HAUPTSCHALTER an der Unterseite der Richtgriffeinheit wird die Feuerleitanlage in Betrieb genommen. Der Hauptschalter hat drei Stellungen, das sind AUS, ELEKTRONIK, und SYSTEM. Damit können folgende Betriebsarten geschaltet werden.

Betriebsstufe VORBEREITUNGSMODUS (oder auch ELEKTRONIK). Wird am Hauptschalter die Stellung ELEKTRONIK eingeschaltet, so wird der ballistische Rechner in Betrieb genommen. Der Spiegel mit der Visierlinie folgt abhängig den Richtbewegungen mit den Handkurbeln für die Vertikale und die Horizontale. Der Laser-Entfernungsmesser kann genutzt werden. Der ballistische Rechner berechnet die Einstellungen für den Schuss und verstellt entsprechend der errechneten Angaben für den Schuss automatisch den Kopfspiegel. Eine Korrektur für eine horizontale oder vertikale Vorhalte wird dabei nicht vom ballistischen Rechner zur Verfügung gestellt. Die zentrale Hauptrichtmarke muss nach dem Einstellen des Kopfspiegels entsprechend der berechneten Werte für den Schuss mit den Handkurbeln erneut auf das Ziel gebracht werden.

DNNS-2 Gunners Sight Gunners handles
Bild 13 - Richtgriffe des Richtschützen

Betriebsstufe HALBAUTOMATIK. Wird von der Betriebstufe Elektronik weitergeschaltet in die Betriebstufe SYSTEM, so wird der elektrohydraulische Turmschwenkantrieb in Betrieb genommen. Die rote Signalleuchte links an der Richtgriffeinheit leuchtet auf. Soll auch die Elektrohydraulik für die Bewegung der Kanone in der Vertikalen in Betrieb genommen werden, so muss die Höhenrichtkurbel mit einem Trennhebel manuell vom Zahnbogen an der Kanone getrennt werden. Über einen Mikroschalter wird dabei die Elektrohydraulik automatisch zugeschaltet. Turm und Kanone können jetzt elektrohydraulisch gerichtet werden, sind aber nicht stabilisiert. Der Spiegel folgt abhängig dem Turm und der Kanone.
In dieser Betriebsstufe kann die Entfernung mit dem Laser gemessen werden. Der ballistische Rechner bleibt weiterhin in Betrieb. Wird das Ziel mindestens eine Sekunde lang mit der Hauptrichtmarke begleitet, kann der Rechner aus dem Wert des Gebers für die horizontale Winkelgeschwindigkeit die Vorhalte berechnen und berücksichtigen. Der Geber für die Winkelgeschwindigkeit befindet sich vorne unterhalb der Kanonenwiege und greift mit seinem Zahnrad unmittelbar in den Turmdrehkranz ein. Die automatische Feuerleitanlage verstellt in Verbindung mit der elektrohydraulischen Waffenrichtanlage den Turm und die Kanone entsprechend der berechneten Entfernung und Vorhalte. Gleichzeitig wird der Spiegel um die selben Werte in entgegengesetzter Richtung verstellt. Die Hauptrichtmarke im Sichtfeld des Richtschützen verändert deswegen ihre relative Position nicht und verbleibt auf dem Ziel. Somit muss nicht erneut angerichtet werden. Es kann sofort geschossen werden.

Betriebsstufe VOLLSTABILISIERUNG. Soll die Waffenstabilisierungsanlage vollständig in Betrieb genommen werden, muss zunächst der Schalter KREISELBLOCK zugeschaltet werden. Der Verkantungssensor im Kreiselblock wird eingeschaltet. Die Kreisel im Kreiselblock unterhalb der Kanone werden mit Strom versorgt und laufen auf ihre Betriebsdrehzahl hoch. Nach mindestens 0,5 bis optimalerweise 2 Minuten kann der Schalter VOLLSTABILISIERUNG zugeschaltet werden. Falls noch nicht geschehen, muss die Höhenrichtkurbel manuell vom Zahnbogen an der Kanone getrennt werden. Die Visierlinie ist nun unabhängig in beiden Ebenen stabilisiert, Kanone und Turm folgen stabilisiert der Visierlinie. Die grüne Signalleuchte an der Richtgriffeinheit leuchtet auf. Die Verkantung der Schildzapfen wird vom Rechner automatisch ermittelt und eine Korrektur errechnet. Die automatische Feuerleitanlage verändert in Verbindung mit der Waffenstabilisierungsanlage die Position von Turm und Kanone relativ zur Visierlinie entsprechend der berechneten Schussentfernung, der Verkantung und der Vorhalte. Gleichzeitig wird der Spiegel mit der Visierlinie um die selben Werte in entgegengesetzter Richtung verstellt. Die Hauptrichtmarke im Sichtfeld des Richtschützen verändert deswegen ihre relative Position nicht und verbleibt auf dem Ziel. Befindet sich der Sensor für die Freigabe des Abfeuerungsstromkreises im Koinzidenzfenster, ist die Kanone feuerbereit. Im Sichtfeld des Tagkanals leuchtet die grüne Signalleuchte. Können Kanone und Turm auf Grund ihrer höheren Masseträgheit der Visierlinie in der Betriebsart Vollstabilisierung, nicht im Rahmen der zulässigen Toleranzen folgen, zum Beispiel bei heftigen Bewegungen des Panzers, so wird der Abfeuerungsstromkreis unterbrochen und die grüne Signalleuchte im Tagkanal erlischt bis zum erneuten Einregeln des Sollzustandes.

Mit dem Betriebsartenwahlschalter, angebracht auf der oberen vorderen Seite der Richtgriffeinheit, können außer dem Normalbetrieb NORM folgende weitere Betriebsarten eingestellt werden. Das ist zum einen die Betriebsart DRIFT für den Driftabgleich, dies wird auch als Nullung bezeichnet. Das erfolgt in der Regel, wenn nach einiger Zeit technisch bedingt die Kanone und der Turm auch ohne Eingriff des Richtschützen aus einer festgelegten Position langsam auswandern. Zum eigentlichen Driftabgleich befinden sich an der linken Flanke der Richtgriffeinheit je 2 Potentiometer für den vertikalen und horizontalen Driftabgleich beim Betrieb im Modus Halbautomatik und im Modus Vollstabilisierung. Die Betriebsstufe Elektrische Justierung EL ALIGN wird eingeschaltet, wenn die elektrische Führung der des Spiegels und damit der Visierlinie überprüft und elektromechanisch neu justiert werden soll. Die Betriebsstufe Mechanische Justierung MECH ALIGN wird schließlich dann eingeschaltet, wenn die mechanischen Antriebe des Spiegels und damit die Visierline überprüft und mechanisch justiert werden soll. Diese Grundjustierung erfolgt für die 125 mm Kanone in der Regel auf ein Ziel in 1600 Meter Entfernung. Ein Taster im Zentrum des Bedienfeldes zwischen den Richtgriffen dient dazu, eine vom Richtschützen manuell eingestellte Entfernungsangabe direkt an den ballistische Rechner zu übergeben.

Der ballistische Rechner befindet sich rechts hinter dem Richtschützensitz. Es handelt sich um einen Digitalrecher mit zwei 8-bit Mikroprozessoren Motorola MC6802. Am Bedienpult für den ballistischen Rechner befindet sich der Hauptschalter zum Inbetriebnehmen des Rechners und damit der automatischen Feueurleitanlage. Je nach Erfordernis kann mit einem Schalter festgelegt werden, dass der Seitenwind permanent automatisch vom Rechner berücksichtigt wird oder ob der Seitenwind manuell in den Rechner eingegeben werden soll. In den ersten Panzern wurde zusätzlich noch der Längswind gemessen und berücksichtigt. Darauf wurde später verzichtet.

DNNS-2 Gunners Sight, ballistic computer
Bild 14 - Bedienpult des ballistischen Rechners

Mit einem weiteren Schalter kann je nach Erfordernis festgelegt werden, ob die Lufttemperatur und die Treibladungstemperatur automatisch oder manuell an den Rechner übergeben werden sollen. Die automatische Übergabe der gemessenen Entfernung an den Rechner kann mit einem Schalter ebenfalls auf manuelle Übergabe umgestellt werden. Mit dem zentralen Drehwähler können die vom Rechner zu berücksichtigenden Werte für die Eingabe in den Speicher des Rechners durch den Bediener ausgewählt werden. Anschließend wird der Wert für den Speicherplatz mit dem Potentiometer eingestellt. Die Anzeige des Wertes erfolgt im Zifferndisplay rechts oben. Die oberen vier Ziffern zeigen die Entfernung an, die sich aktuell im Rechner befindet, die unteren vier Ziffern den im angewählten Speicherplatz abgespeicherten Wert. Für die Munitionsarten stehen 7 Speicherplätze zur Verfügung. Das sind die Geschosse APFSDS, HE-FRAG und HEAT, ein Übungsgeschoss, das Koaxial-Maschinengewehr sowie zwei unbelegte Speicherplätze. Mit Potentiometern kann die Leuchtstärke der Anzeigen reguliert werden.

Sustav Upravljanja Vatrom M-84
Bild 15 - Kommandantenpult zum ballistischen Rechner
am Kommandantenplatz M-84

Sustav Upravljanja Vatrom M-84
Bild 16 - Bedienpult des ballistischen Rechners
am Richtschützenplatz M-84

Bei den Serienfahrzeugen der Jugoslawischen Armee befindet sich das Bedienpult des ballistischen Rechners im Turm auf der Seite des Richtschützen. Auf der Seite des Kommandanten ist bei diesen Fahrzeugen ein sogenanntes Kommandantenpult angebracht. Es zeigte im Wesentlichen mit farbigen Signalfeldern die gewählte Munitionsart an. Außerdem sollte dieses Kommandantenpult die Daten des Meteo-Sensors und des Sensors für die Ladungstemperatur empfangen und an den Rechner weiterleiten.
Später wurden diese Funktionen in das Bedienpult des Rechners integriert.

Der Arbeitsplatz des Kommandanten wurde nahezu unverändert vom T-72 übernommen. Die Kommandantenkuppel umfasst ein große kombiniertes Tag/Nacht-Beobachtungsgerät und 2 große Winkelspiegel, sowie zwei kleine Winkelspiegel im Lukendeckel, die vorrangig bei Ausfall der großen Winkelspiegel genutzt werden. Das zentrale Beobachtungsgerät vom Typ DNKS-2 ersetzt das ursprüngliche TKN-3. Die Jugoslawischen Entwickler übernahmen zwar die grundsätzliche Idee des TKN-3, verbesserten aber die Funktionalität deutlich. So wurde der Infrarot-Bildwandler durch einen passiven Bildwandler ersetzt, weswegen auch auf den Infrarot-Scheinwerfer oben auf der Kommandantenkuppel verzichtet werden konnte. Die Sichtweite bei Nacht liegt bei etwa 500 m.

DNKS-2 Tank M-84  fire control system
Bild 17 - Kommandantenbeobachtungsgerät DNKS-2
 

DNKS-2 Tenk M-84 Sustav Upravljanja Vatrom
Bild 18 - Optische Beobachtungsgeräte
in der Kommandantenluke M-84A

Das DNKS ist im Gegensatz zum originalen TKN-3 des T-72 in einer unbeweglichen Halterung in der um 360 Grad drehbaren Kuppel eingebaut. Zum vertikalen Schwenken des Sichtfeldes wird ein Handrad an der linken Gehäuseseite verwendet. Der Vorteil besteht darin, dass das Sichtfeld weitgehend von störenden Vibrationen entkoppelt wird und das gesamte Gerät bei der Geländefahrt fixiert bleibt. Die Arbeitbedingungen für den Kommandanten haben sich dadurch deutlich verbessert.
Die weiteren Bedienelemente für die automatische Ladeeinrichtung und das Koaxial-Maschinengewehr sind identisch mit dem T-72M. Als Funkgerät bevorzugte das Jugoslawische Militär aus verständlichen Gründen ein Gerät aus eigener Produktion. Die Kommandantenkuppel trägt auch weiterhin die bekannte Lafette mit dem 12,7 mm NSVT Maschinengewehr als Zusatzbewaffnung.

Den prinzipiellen Aufbau der Feuerleitanlage und der Waffenstabilisierungsanlage zeigen abschließend die Blockschaltbilder für das vertikale und für das horiontale Richten von Kanone und Turm.

Tenk M-84 Sustav Upravljanja Vatrom i Stabilisator
Bild 19 - Blockschaltbild der Waffenstabilisierung und Feuerleitanlage für die Horizontale

Tank M-84, Stabilizer and fire control system, Sistem za Upravljanje Vatrom
Bild 20 - Blockschaltbild der Waffenstabilisierung und Feuerleitanlage für die Vertikale

Die Blockschaltbilder zeigen anschaulich die Unterschiede im Aufbau und der Funktionalität zwischen dem M-84 und seinem Pendant T-72M. Eine detailierte Beschreibung für die Waffenstabilisierungsanlage wird im Themenbereich Stabilisatoren dargestellt.

Mit dem Kampfpanzer M-84 und den erfolgten Modifikationen bzw. Modernisierungen ist es Jugoslawien erfolgreich gelungen einen vorhandenen sowjetischen Kampfpanzer durch die Jugoslawische Industrie in Serie herzustellen, was bereits eine beachtliche Leistung darstellt. Die Feuerleit- und Waffenstabilisierungsanlage des T-72M auf so hohem technologischen Niveau neu zu gestalten kann ebenso hoch gewürdigt werden. Das Militär des Emirats Kuweit war Anfang der 90-er Jahre vom M-84AB sehr überzeugt und beschaffte zunächst 150 Kampfpanzer. Auch Pakistan und China interessierten sich für den Panzer M-84AB bzw.eine entsprechende Modifikation. Insbesondere die Feuerleitanlage wurde wegen der unfangreichen Funktionen und der erreichten hohen Treffwahrscheinlichkeit beim Schießen aus der Bewegung auf bewegliche Ziele als sehr überzeugend eingeschätzt.
Als dann Jugoslawien im Zuge der Unabhängigkeitskriege in zahlreiche neue Staaten zerbrach, ging auch die aufgebaute, miteinander vernetzte industrielle Basis für die Weiterentwicklung und Herstellung des M-84 unwiederbringlich verloren. In den Armeen der neu gegründeten Staaten fanden sich anschließend auch die Kampfpanzer M-84 wieder, so wie sie in den Kriegswirren den Armee zugefallen waren. Bis heute sind diese Kampfpanzer im Dienst und es gibt verschiedene Bestrebungen die M-84 durch umfangreiche Modernisierungsprojekte weitere Jahre im Dienst zu halten.

 

Einige wichtige technische Daten:

a) Allgemeine technische Daten der Stabilisierungsanlage

minimale Richtgeschwindigkeit vertikal

0,05 °/s

maximale Richtgeschwindigkeit vertikal

3,06 °/s

minimale Richtgeschwindigkeit  horizontal

0,07 °/s

maximale Richtgeschwindigkeit horizontal

18 °/s

maximale Richtgeschwindigkeit horizontal bei Zielzuweisung durch den Kommandanten

18 °/s

- Richtgeschwindigkeit horizontal beim Notdrehen durch den Fahrer

18 °/s (nur nach links)

Zeit bis Erreichen der Betriebsereitschaft der Vollstabilisierung

0,5 bis 2 Minuten

maximale Nutzungzeit

bis 4 Stunden, im Gefecht unbegrenzt

verwendete Hydraulikflüssigkeit

HUNT-S

b) Technische Daten des DNNS-2:

Entfernungsmessbereich des Lasers

200 bis 9.995 Meter

Visierreichweite

6.000 Meter

einstellbarer Vorhaltewinkel horizontal

± 40 Strich  (Mil)

Bereich der Verstellung des Kopfspiegels in der Vertikale und Horizontale
während der elektrischen Justierung

± 5 Strich  (Mil)

Sichtfeld im Tagkanal

9 ° bzw. 12 ° (7x / 3,5x)

Vergrößerung im Tagkanal

7x bzw. 3,5x

Sichtweite im Nachtkanal (DNNS-2A)

bis zu 1300 m

Sichtfeld im Nachtkanal

5,3 °

Vergrößerung im Nachtkanal

8,5

Laserpulsdauer

15 bis 20 ns

Laserpulsleistung

1,8 MW

c) Technische Daten des ballistischen Rechners

vom Rechner unterstützte Schussweite mit  APFSDS

200 bis 4.000 Meter

vom Rechner unterstützte Schussweite mit HE-FRAG

200 bis 6.000 Meter

vom Rechner unterstützte Schussweite mit HEAT

200 bis 4.000 Meter

vom Rechner unterstützte Schussweite mit 7,62 mm Koax-MG

200 bis 1.500 Meter

Berücksichtigung der Veränderung der Anfangsgeschwindigkeit

bis 50 m/s

Berücksichtigung der Veränderung der Lufttemperatur

+ 35 °C bis - 45 °C

Standardtemperatur der Außenluft

16 °C

Berücksichtigung der Veränderung der Treibladungstemperatur

+ 35 °C bis - 45 °C

Standardtemperatur der Treibladung

15 °C

Berücksichtigung der Veränderung des Luftdruckes

+ 135 bis bis  400 hPa

Standardluftdruck

1000 hPa

Berücksichtigung der Veränderung des Seitenwindes

± 25 m/s (± 40 m/s)

Berücksichtigung der Verkantung der Schildzapfen der Kanone

bis 15°

 

Hinweis
Allen Informationen liegen originale Jugoslawische Militärdokumente zu Grunde, soweit sie öffentlich zugänglich sind. Zusätzliche Informationen, Hinweise, Beschreibungen und Korrekturen stellten ehemalige Soldaten und Spezialisten der Jugoslawischen Volksarmee im Internetforum Paluba.info zur Verfügung. Einige Informationen könnten auf Grund des großen zeitlichen Abstandes persönlicher Erinnerungen und auch wegen der Unvollständigkeit der zugänglichen technischen Handbücher noch zu präzisieren sein. In diesen Fällen bitte ich alle kompetenten Leser um begründete Korrekturen und Hinweise.

 

Literatur

1) Pravilo Tenk M-84 i T-72 Prvi Deo, Voijnoizdavacki i Novinski Centar, Beograd, 1988

2) Tenk M-84 (TY I/2), Opis, rukovanje, osnovno i tehnicko odrsavanje, Savesni sekratarija za narody odbrany, Tehnicka uprava, Beograd, 1988.

3) Rukovanje Naoruzanjem Tenka M-84 - Karton prakticnih radnji, Generalstrab Oruzanih Snaga SFRJ, 1990

3) Day Night Gunner's Sight DNNS-1AI,  Operating Manual, OPTEL d.o.o. Banja Luka

5) Uticaj Sisteme Upravlana Vatrom na Verovatnomu Pogabana Trodimezionalnih Csiljeva Tenkovskim Topom 125 mm na Tenku M-84, Mag. Dipl.Ing Dragan Petković, Dissertacija, Ministarstvo Odbranje Republike Srbije, Vojna Akademija, Beograd 2014

6) Trideset Dne Godine Tenka M-84, Milosav C. ĐORĐEVIĆ, Specialni Prilog 119, Medija Centar Odbrana, Beograd, 2015 

7) Faze Razvoja in Ziviljenskki Cikel Tanka M-84, Mladen Lujic, Magistrsko Delo, Univerza v Mariboru Fakulteta za Logistiko, 2021

8) http://www.srpskioklop.paluba.info/m84/opis.htm

 

Bildverzeichnis

1) Internetblog Andrei-BT  https://andrei-bt.livejournal.com/1910173.html

2) Autor, nach Prospekt von SDPR, Beograd, Jugoslawien

3) Day Night gunner's sight DNNS-1A, Operating Manual, Firma OPTEL, Jugoslawien

4) Paluba Info http://www.paluba.info

5) Day Night Gunner's Sight DNNS-1AI,  Operating Manual, OPTEL d.o.o. Banja Luka, Jugoslawien

6) Autor, nach Prospekt von SDPR, Beograd, Jugoslawien

7) Autor, nach Prospekt von SDPR, Beograd, Jugoslawien

8) Paluba Info http://www.paluba.info

9, 10, 11, 11.a, 11.b, 12)   Autor

13) Autor, nach Paluba Info http://www.paluba.info

14) Autor, nach Paluba Info http://www.paluba.info

15) Paluba Info http://www.paluba.info

16) https://www.360cities.net/de/image/serbian-tank-m84-inside

17) Autor, nach Prospekt von SDPR, Beograd, Jugoslawien

18) Trideset Dne Godine Tenka M-84, Milosav C. ĐORĐEVIĆ, Specialni Prilog 119, Medija Centar Odbrana, Beograd, Jugoslawien, 2015 

19) Autor, Tenk M-84 (TY I/2), Opis, rukovanje, osnovno i tehnicko odrsavanje, Savesni sekratarija za narody odbrany, Tehnicka uprava, Beograd, Jugoslawien, 1988.

20) Autor, nach Tenk M-84 (TY I/2), Opis, rukovanje, osnovno i tehnicko odrsavanje, Savesni sekratarija za narody odbrany, Tehnicka uprava, Beograd, Jugoslawien, 1988.

[Oben]

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Stefan Kotsch