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105 mm M-57
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Die Munition für die 105 mm Kanone M-57 Die Munition
für 105 mm Kanone M-57 und gleichlaufend für die Kanone F1
des AMX-30 wurde Ende der 50er Jahre entwickelt, als man im französischen
Panzerbau, wie auch in anderen Staaten der Welt, tendenziell
dazu neigte weniger schwere, aber besser bewaffnete und schnelle
Kampfpanzer zu entwickeln. Die Panzerungsstärke wurde nicht
als der Schwerpunkt angesehen. Außerdem waren nahezu alle damaligen
Panzerungen mit der Hohlladung zu durchschlagen. Dieser Umstand zeigt sich ganz
besonders in Frankreich bei der Entwicklung der Panzerkanonen
und ihrer entsprechenden Munition.
Ursprünglich sahen die französischen Entwickler vor, ausschließlich Hohlladungsgranaten für die Panzerbekämpfung einzusetzen. Allerdings wirkte sich die auftretenden Fliehkräfte bei den drallstabilisierten Hohlladungsgranaten negativ auf den Hohlladungsstrahl, den sogenannten Stachel, aus. Um diesem Umstand zu entgehen und dennoch die günstigen Flugeigenschaften einer drallstabilisierten Granate zu erhalten, entwickelte der Franzose Gessner eine bisher einzigartig gebliebene Granate. Die Hohlladungsgranate
OCC-105-F1, auch Obus-G genannt, ist
eine Granate mit einem Drallmantel und einer im Drallmantel
freilaufenden
Hohlladung. Zu weiterenVerringerung der unerwünschten Auswirkungen
des Dralls wurde zusätzlich in den Kanonen M-57 und F1 die Steigung
des Dralls verringert. Die Granate ist wie folgt aufgebaut: In der Transportlage ist der Drallmantel
(5) durch eine Sollbruchstelle fest mit dem Granatkörper
(6) verbunden. Erst beim Abschuss bricht unter der
Wirkung des einsetzenden Dralls die Sollbruchstelle und der
Drallmantel erhält in den Zügen des Rohres den Drall. Auf Grund
der Masseträgheit verbleibt der Granatkörper in seiner Lage
und dreht sich nur durch die Reibungskräfte in den Kugellagern
mit geringer Umdrehungszahl. Diese geringe Drehzahl hat aber
eine
vernachlässigbare Wirkung auf die Bildung des Hohladungsstrahls
bei der Detonation der Granate. Beim Auftreffen auf das Ziel
wird im piezoelektrischen Element an der Geschoßspitze eine
elektrische Spannung erzeugt die den Detonator (9)
auslöst. Der Abstandhalter gewährleistet eine optimale Entfernung
des Kollapspunktes der detonierenden Hohladung zur Panzerung
des Ziels. Eine Leuchtspursatz am Geschossboden leuchtet bis
zu 3 Sekunden, was in etwa der effektiven
Schussenfernung von 1900
m für die Kanone M-57 entspricht. Die Durchschlagsleistung wird
mit 360 mm Panzerstahl bei 90 Grad Auftreffwinkel angegeben. Für Beton nimmt man eine
Durchschlagsleistung von 70 bis 100 cm an. Die Sprenggranate OE-105-F1 ist für das Bekämpfen weitere Ziele vorgesehen. Sie besteht aus einem Stahlkörper mit einer Sprengstofffüllung. Der Kopfzünder AZ-70 wirkt als Aufschlagzünder. Das Pfeilgeschoss
OFL-105-G1 wurde als Ersatz für die Hohlladungsgranate OCC entwickelt.
Spätestens Ende der 70er Jahre wurde klar, dass die Hohlladungsgranate
für das Bekämpfen der modernen Kampfpanzer mit ihren Mehrschichtpanzerungen
nicht mehr ausreichen würde. Um dieses Geschoss mit der M-57
verschiessen zu können, musste die Doppelkammermündungsbremse
gegen eine Einkammerbremse getauscht werden. In der Praxis zeigten
sich letztlich
keinerlei Probleme beim Verschuss eines Treibspiegelgeschosses
durch eine solche Mündungsbremse hindurch. Die Treibladungshülse besteht in der Regel aus Stahl. Im Gegensatz zur Hülse der 105 mm Kanone L7 oder auch der 100 mm Kanone D-10 besitzt die Hülse keinen Hals. Sie ist in ihrer gesamten Länge gleichmässig und besitzt eine leicht konische Form um das Lösen von der Wandung des Patronenlagers beim Auswerfen zu erleichtern. In den Hülsenboden ist eine Schlagzündschraube mit einem Anzündstab eingeschraubt. Der Anzündstab (hellrot) verbessert die möglichst rasche und gleichmässige Zündung der Treibladung aus kurzen Stücken Röhrenpulver gegenüber einer Zündung ausschließlich durch eine Zündschraube, wie beispielsweise bei der Munition der 100 mm Kanone D - 10. Dadurch erreicht man unter anderem trotz einer kleineren Treibladung gleiche und sogar bessere Leistungswerte. Für die 105 mm Kanone F1 des AMX-30 werden prinzipiell die gleichen Geschosse verwendet. Insbesondere die Hohlladungsgranate Obus-G ist völlig identisch. Allerdings ist die Patronenhülse eine größere und die Treibladung ist stärker.
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